Die „Settle to Carlisle Railway“ ist eine der landschaftlich reizvollsten und beeindruckenden Eisenbahn-Strecken Großbritanniens. Beworben als die malerischste Strecke auf dem Weg nach Schottland schloss das viktorianische und edwardianische Reisepublikum sie damals schnell in ihr Herz ein. Und genau das wirst Du garantiert auch tun. Davon sind wir überzeugt. Wegen ihrer technischen und landschaftlichen Besonderheit ist die Strecke noch heute bei privaten Betreibern von Nostalgiezügen so beliebt. Keine Oberleitungen stören die Dampfnostalgie.
Als letzte große Fernbahn, die in England gebaut wurde, durchquert sie mit Hilfe von Viadukten, Brücken und Tunnels die wilde sagenumwobene Landschaft der North Pennines, des Eden Valley und der Yorkshire Dales. Für die Ingenieure des 19. Jahrhunderts stellte die Landschaft eine enorme Herausforderung an ihren Einfallsreichtum, ihr Können und ihre Fähigkeiten dar. Nach nur sechs Jahre Bauzeit wurde die Strecke von dem damaligen Betreiber Midland Railway Company im August 1875 für den Güterverkehr eröffnet, die ersten Personenzüge fuhren im April 1876. Die 21 Viadukten, die die Schluchten überspannen, und 14 Tunneln wurde von Männern gebaut, die ein hartes Leben in Barackensiedlungen führten und denen außer Dynamit, Schippe und Hacke nichts zur Verfügung stand, um ihre Arbeitskraft zu ergänzen. Wenn man genau zum richtigen Zeitpunkt aus dem Zugfenster schaut, kommt man ins Schaudern. Noch heute zeugen die teilweise verfallenen Arbeiter-Hütten entlang der Strecke von dem harten Leben damals.
Sowie wie heute war es auch damals kein Problem sich mit den Baukosten verschätzen zu können. Anscheinend ist dies ein Phänomen der Planer. Der Bau verschlang letztendlich 3,6 Millionen Pfund. Zur damaligen Zeit eine beachtliche Summe für eine Eisenbahnstrecke. Und das waren 53 % mehr als über die Veranschlagung.
Die Strecke in Zahlen und Fakten